Latto
Wir haben nicht wahnsinnig viel Respekt vor Leuten, die ihre ersten Schritte im Reality TV gemacht haben. Man kann diese Skepsis vielleicht verzeihen, wenn man sich realistisch mit der Erfolgsquote von diesen Musikerinnen und Musikern beschäftigt, aber trotzdem muss man sich auch auf Ausnahmen gefasst machen: 2017 nimmt die 16-jährige Latto an der Bootcamp-Show The Rap Game teil und begibt sich unter die Fittiche der legendären Queen Latifah. Sie gewinnt die Staffel gegen Leute, die Young Lyric heißen und bekommt einen Plattendeal angeboten.
Normalerweise würde die kurzlebige Karriere hier hochgehen und dann ein oder zwei Jahre später in sich zusammenbrechen. Aber Latto – die damals noch Miss Mulatto heißt – entscheidet sich gegen den Deal. Zu wenig Kohle. Ziemlich tough für einen Teenager, der erste Mixtapes daraufhin erst einmal independent und ohne großen Erfolg veröffentlicht. Trotzdem baut sie sich in ihrer Heimat Atlanta mit Tapes wie "Latto Let Em Know" oder "Time And Pressure" eine Fanbase auf.
Bis es richtig hochgeht, soll es aber noch bis 2019 dauern, denn da geht ihre Single "Bitch From Da Souf" absolut viral. Es ist ein Moment für sie, denn es zeigt, dass sich ihr Wartespiel doch noch auszahlen könnte; sie rekrutiert die ebenfalls in dem Moment heiße Rapperin Saweetie und Urgestein Trina auf den Remix und landet damit in den Billboard-Charts. Die Single geht Platin und dient als Lead-Single für "Queen Of Da Souf", auf dem sich auch die Gucci Mane-Verneigung "Muwop" befindet.
Sie wird an diesem Punkt zu einem gefragten Feature-Gast und arbeitet mit den City Girls, mit Chloe x Halle, mit Doja Cat und mit Lil Baby, im folgenden Jahr wird sie in die XXL Freshman Class 2020 aufgenommen. Weil ihr bereits verkürzter neuer Name Mulatto aber immer noch ein paar negative Konnotationen trägt, geht sie in ihre finale Iteration über: Latto. Inzwischen fest beim Major im Sattel, Push-Artist von MTV und mit vielen Augen auf das kommende Album gerichtet.
Das lässt sich noch Zeit bis 2022. "777" soll die Jackpot-Zahl für sie heißen, der sie die Lead-Single "Big Energy" vorausschickt. Produziert vom kontroversen Produzenten Dr. Luke macht es relativ schamlos klar, dass hier ein weiterer Dreh auf den Retro-Trend und insbesondere die Doja Cat-Erfolgssingle "Say So" geschaffen werden soll: Spätestens, wenn Mariah Carey und DJ Khaled auf den Remix springen, geht die Nummer auf Platz 3 der Charts und wird ihre bislang größte Single. Aber auch, wenn "777" keine immensen Zahlen auf den Tisch legt, rotieren die potentiellen Hits doch weiter. "Wheelie" mit 21 Savage entwickelt sich zu einem Radio-Treffer, und Kollaborationen mit Lil Durk, Lil Wayne, Childish Gambino und Kodak Black warten nur auf einen Single-Push. Latto hat das lange Wartespiel gespielt, um sich ihren Moment zu architektonisch präzise wie möglich vorzubereiten. Da wundert es kaum, dass es irgendwann geklappt hat.
© Laut
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