Kerli
Der Name Kerli mag für deutsche Ohren eher maskulin klingen. Dennoch verbirgt sich dahinter eine höchst ansehnliche junge Sängerin aus Estland.
Schon von Kindesbeinen an träumt sie in ihrem von Wäldern umgebenen Dorf von nichts anderem als einer weltweiten Gesangskarriere. Entsprechend begeistert zeigt sich die zierliche Blondine von der Ehre, ihr Heimatland 2004 beim Eurovision Songcontest vertreten zu dürfen. Ihr Gesang gerät deutlich überzeugender als das bedeutungslose Liedchen.
Solches Talent bleibt auch der Schallplattenindustrie nicht lange verborgen. Antonio 'L.A.' Reid, der Chef von Island Def Jam, lädt Kerli zum persönlichen Vorsingen ein und nimmt die junge Chanteuse sofort bei seinem Label unter Vertrag.
Die Musik Kerlis bewegt sich auf dem Debüt "Love Is Dead" oberflächlich betrachtet in der gängigen Pop-Rock-Schublade. Ihr Gesang entfaltet dennoch oft eine dunkel-melancholische angehauchte Grundstimmung.
Das passt stilistisch gut zu den ausnahmslos selbst verfassten Texten, die sich oft mit den eigenen Erfahrungen der Unterdrückung, des Missbrauchs, der Intoleranz und der Mutlosigkeit der zurückgelassenen Heimat beschäftigen.
Dies erklärt Kerli folgendermaßen:
"Im Westen bin ich als Mensch gewachsen; hier konnte ich mich richtig entfalten. Was ich vor allem an den USA sehr schätze, und in Estland nie erlebt hatte, ist, dass die Menschen hier wirklich glauben, dass sie das aus ihrem Leben machen können, wonach ihnen der Sinn steht."
"Sicherlich hat mich meine Kindheit und Jugend in Estland sehr stark geprägt, aber es muss so viel besser sein, in einer Umgebung aufzuwachsen, in der dir keiner einredet, dass du deine Ziele so oder so nicht erreichen wirst."
Ihre Entschlossenheit eint Kerli mit ihrem großen künstlerischen Vorbild Björk. Für die Zukunft verspricht Kerli, sich noch mehr in die Technik des Songwritings zu vertiefen. "Da bin ich wie ein Schwamm."
© Laut
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