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Jesper Kyd|Hitman: Blood Money

Hitman: Blood Money

Jesper Kyd

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Jesper Kyd Jakobson, kurz Jesper Kyd, gehört dank seiner Musik für die "Assassin's Creed"-Reihe mittlerweile zu den bekanntesten Videospielkomponisten der Welt. Sein Stil zeichnet sich durch Tempiwechsel, atmosphärische Überraschungen und Dynamik aus. Als Paradebeispiel seiner kompositorischen Fähigkeiten gilt der Soundtrack von "Hitman: Blood Money", der am 30. Mai 2006 auf den Markt kam und auf dem der geborene Däne die Klänge der Budapester Symphoniker und des Ungarischen Radio Chors mit seinem charakteristischen kompositorischen Stil und seinen atmosphärischen elektronischen Qualitäten verband.

Kyd kam am 3. Februar 1972 auf die Welt und erhielt in jungen Jahren klassischen Gitarrenunterricht, sang ein Jahr in einem Chor und nutzte weitere fünf Jahre am Klavier, um sich hauptsächlich mit dem Notenlesen zu befassen. Zu seinen musikalischen Vorbildern zählen sowohl klassische Komponisten wie Igor Stravinski als auch skandinavische elektronische Acts wie Röyksopp oder The Knife. Bis er zum gefeierten musikalischen Qualitätslieferanten für AAA-Spiele wurde, war es aber noch ein langer Weg.

Als Inititialzündung, eigene Musik zu komponieren, diente der Besitz des Commodore 128, den Jesper mit vierzehn Jahren geschenkt bekam. Kyd schloss sich in der Folge der Demoszene an und komponierte für verschiedene Demogruppen Musik auf dem Commodore 64. Mit dem Sampling befasste er sich, als er einen Commodore Amiga besaß. Gemeinsam mit seinem besten Freund Mikael Balle hob er die Gruppe Silents DK aus der Taufe und arbeitete in der Folge mit einer Gruppe von Programmierern namens Crionics zusammen. Dabei entstand die Amiga-Demo "Hardwired". Danach kehrte Jesper der Demoszene den Rücken, um als professioneller Spielemusiker zu arbeiten.

Er und seine Freunde, die an "Hardwired" mitgewirkt haben, gründeten mit Zyrinx eine Computerspielentwicklungsfirma und begannen, das Spiel "Sub-Terrania" für den SEGA Mega Drive zu entwickeln. Schon damals war Kyd ausschließlich für die Musik zuständig. Das Shoot 'em up erwies sich nach dem Release 1994 als Überraschungserfolg, so dass er und der Rest des Teams sich in Boston in den USA niederließen. Jesper zeichnete sich noch für drei weitere Arbeiten zuständig, darunter der noch sehr Industrial-beeinflusste Soundtrack zum Sega Saturn-Game "Amok", bevor der Publisher Scavenger Bankrott ging, was auch das Ende von Zyrinx bedeutete.

Das Team kehrte nach Dänemark zurück, um IO Interactive zu gründen und sich um die Entwicklung der "Hitman"-Spiele zu kümmern, während Kyd nach New York zog, um sich mit Nano Studios in Manhattan ein eigenes Musikstudio einzurichten. Der Soundtrack zu "Hitman: Codename 47", der im Gegensatz zu späteren "Hitman"-Scores noch so gut wie rein elektronisch ausfiel, markierte im Jahr 2000 den kommerziellen Durchbruch.

Danach arbeitete Jesper für die Musik zu "Hitman 2: Silent Assassin", mit der er seine orchestrale Seite betonte, erstmalig mit den Budapester Symphonikern und dessen Chor zusammen. Auf "Hitman: Contracts" traten 2004 die Chorpassagen zugunsten atmosphärischer und trippiger elektronischer Sounds mehr in den Hintergrund. Ein Jahr darauf wurde der Soundtrack bei den BAFTA Awards als beste Originalmusik ausgezeichnet.

Auf "Hitman: Blood Money" fungierten das Orchestrale und das Elektronische als gleichberechtigte Einheit. Dazwischen lieferte Kyd noch zusammen mit Drum and Bass- und IDM-Legende Amon Tobin Klänge für das Stealth-Spiel "Splinter Cell: Chaos Theory".

Zu Release löste "Hitman: Codename 47" noch eine Gewaltdebatte aus, was die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf den Plan rief, die das Game 2001 indizierte, trotz der lautlosen Herangehensweise, wenn man als genmanipulierter Profikiller, der den Namen Agent 47 trägt, sein Handwerk rund um den Globus verrichtete.

Gerade durch diese lautlose Herangehensweise unterschied sich das Spiel von actionorientierten Titeln zur damaligen Zeit. Wer mit brutaler Gewalt vorging, kam oftmals nicht weit oder bekam am Ende einer Mission eine schlechtere Belohnung, wodurch das Game auch eher für ein erwachsenes und anspruchsvolles Publikum interessant war. Zudem entwickelte sich die Story rund um den Profikiller im Laufe des Spiels zu einer interessanten und wendungsreichen Rache- und Verschwörungsgeschichte. Das sah auch die BPjM ein und nahm "Hitman: Codename 47" 2012 vom Index.

Nach "Hitman: Codename 47" entwickelte sich die Serie immer mehr zu einer Art Sandbox, die dem Spieler so gut wie sämtliche Freiheiten ließ, die Missionen nach eigenen Vorstellungen zu meistern. Dennoch lag immer noch ein besonderer Reiz darin, sich so leise wie möglich durch die Levels zu bewegen und dabei unerkannt zu bleiben, denn nur so verdiente man sich in den Spielen den höchsten Rang.

Zudem nahmen sich die "Hitman"-Games mit ihrem schwarzen Humor und dem nicht-linearen, kreativen Leveldesign auch nicht ganz so für ernst, wie man bei dem kühlen, emotionslosen Gesichtsausdruck der glatzköpfigen Hauptfigur vermuten könnte. So lässt sich in "Hitman: Blood Money" etwa im wahrsten Sinne des Wortes eine Hochzeit sprengen. Zuletzt erschien mit der "HITMAN World Of Assassination"-Trilogie ein erfolgreicher Reboot der Qualitätsreihe. Zudem gab es noch mehrere Verfilmungen auf Basis der Videospielreihe, über die man allerdings am besten den Mantel des Schweigens hüllt.

Schon auf den früheren "Hitman"-Soundtracks verstand es Kyd, die Hauptfigur und die einzelnen Levels klanglich anschaulich in Szene zu setzen, zu einer Zeit, als filmische Aspekte immer mehr Einzug in Videospielen hielten, aber noch nicht, wie heutzutage, selbstverständlich waren. Auch die Musik von "Hitman: Blood Money" bildet da keine Ausnahme.

"Action In Paris" erweist sich als ein spannungsgeladenes Stück mit viel Choreinsatz und elektronischen Spielereien am Ende, das ganz in der Tradition eines Bernard Hermann ("Psycho") steht. "Night Time In New Orleans" leitet mit versunkenen Downtempo-Tönen das New Orleans-Level auf atmosphärische Art und Weise ein. In dem Track greift Jesper auf Chorgesänge vom "Hitman 2 Main Title" zurück, verfremdet sie aber so, dass sie kaum wiederzuerkennen sind.

Variation ist auch ein stilistisches Mittel, das Kyd hin und wieder gerne einsetzt. So erstrahlt New Orleans in "Day Light In New Orleans" klanglich in einem helleren und dynamischeren Licht. Meistens bleibt es jedoch düster und bedrohlich, wie schon der Opener "Apocalypse" verdeutlicht, der mit auf Lateinisch gehaltenen Chorpassagen, wirbelnden Streichern und schwerem Getrommel etwas Unbehagliches vermittelt.

Erhebendere klassische Klänge bekommt man dagegen in "Secret Invasion" geboten, dem mit seinen dramatischen weiblichen Gesängen aber trotzdem eine gewisse Nervosität anhaftet. "Before The Storm" stellt mit sphärischem Orchestereinsatz, der an Hollywood-Komponisten wie John Williams erinnert, nur die vermeintliche Ruhe vor dem Sturm dar. Die lauten, stakkatohaften Bläsertöne in "47 Attacks" hätten nämlich auch gut zu einer rasanten Verfolgungsszene in einem Actionfilm gepasst.

Weitaus gediegenere Klänge hört man in "Hunter", das von einem sich wiederholenden gesanglichen Motiv lebt und zum Schluss in die elektronisch geprägte Mitte des Soundtracks überleitet, die es wahrlich in sich hat. In "Amb Zone" kommt mit langgezogenen Chorpassagen und trommelhaften Beats die Industrial-Seite Kyds am Deutlichsten zum Vorschein. "Vegas" lockt mit Zeitlupenbeats und süßlichen, verführerischen Akustik- und Pianotönen. "Club Heaven" liefert demgegenüber mit einer ätherischen Chormelodie und deepen Techno-Sounds eine Untermalung für ein düsteres Nachtclubszenario in Vegas.

In der letzten Hälfte gehen Klassik und Elektronik eine natürliche Fusion ein. In "Invasion Of The Mississippi River" treffen flirrende Streicher sowie schwere Bläser, Pauken und Chorgesänge auf unruhigen Trip Hop. In "Rocky Mountains" hört man das gesangliche Motiv aus "Club Heaven" in einem etwas experimentelleren Kontext. Der pompös gestaltete "Main Title" bleibt jedoch, trotz ein paar spannender Tempiwechsel, etwas blass, tönt er doch vergleichsweise generisch aus den Boxen. Kyds Version von Franz Schuberts "Ave Maria", die im Hauptmenü des Spiels auftaucht, hätte sich besser in die Stimmung des Soundtracks eingefügt. Trotzdem macht der Titel Lust, sich in "Hitman: Blood Money" mal wieder an einer Mission zu versuchen.

Als intensiver Höhepunkt des gesamten Scores kristallisiert sich dagegen "Funeral" heraus, ein erhabenes, von atmosphärischen, festlichen Chören und Streichern geprägtes Stück, dem man in der letzten Mission des Spiels begegnet.

Die Musik von "Hitman: Blood Money" musste sich zwar bei den MTV Music Awards 2006 gegen "The Elder Scrolls: Oblivion" geschlagen geben, was den besten Video Game Score anging. Dafür bringen das Bergen Philharmonic Orchestra oder das Royal Scottish National Orchestra die Musik aus den "Hitman"-Spielen mittlerweile auch auf die großen Bühnen.

Kyd, der mittlerweile im sonnigen Kalifornien nicht nur Videospiele atmosphärisch untermalt, sondern auch Filme und Fernsehserien, steuerte für die nachfolgenden Teile zwar nicht mehr die Musik bei. Dafür gewann er durch seine Zusammenarbeit mit Einar Selvik von Wardruna für den Soundtrack zu "Assassin's Creed Valhalla", der 2020 auf den Markt kam, auch ganz neue Fans.

So mörderisch gut wie auf dem "Hitman: Blood Money"-Score klang seine Musik jedoch nie wieder. Gerade der strukturierte und schlüssige Aufbau des Soundtracks, der dramaturgisch nicht dem Aufbau des Spiels folgt, sorgt dafür, dass man während des Hörens immer tiefer in die Musik eintaucht. Außerdem wäre "Hitman: Blood Money" ohne die oftmals von der Stimmung her gothichaften Sounds Jesper Kyds nicht mal ansatzweise so atmosphärisch, wie es ist.

© Laut

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Hitman: Blood Money

Jesper Kyd

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Ab 12,49€/Monat

1
Apocalypse
00:04:31

Jesper Kyd, Composer, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

2
Secret Invasion
00:05:06

Jesper Kyd, Composer, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

3
Before the Storm
00:02:40

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

4
47 Attacks
00:02:12

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

5
Hunter
00:06:48

Jesper Kyd, Composer, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

6
Action in Paris
00:03:10

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

7
Amb Zone
00:03:56

Jesper Kyd, Composer, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

8
Night Time in New Orleans
00:03:17

Jesper Kyd, Composer, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

9
Vegas
00:06:34

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

10
Club Heaven
00:05:53

Jesper Kyd, Composer, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

11
Invasion on the Mississippi River
00:04:58

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

12
Rocky Mountains
00:02:41

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

13
Day Light in New Orleans
00:04:46

Jesper Kyd, Composer, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

14
Trouble in Vegas
00:03:31

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

15
Funeral
00:02:47

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

16
Main Title
00:03:05

Jesper Kyd, Lyricist, MainArtist

2019 BHM

Albumbeschreibung

Jesper Kyd Jakobson, kurz Jesper Kyd, gehört dank seiner Musik für die "Assassin's Creed"-Reihe mittlerweile zu den bekanntesten Videospielkomponisten der Welt. Sein Stil zeichnet sich durch Tempiwechsel, atmosphärische Überraschungen und Dynamik aus. Als Paradebeispiel seiner kompositorischen Fähigkeiten gilt der Soundtrack von "Hitman: Blood Money", der am 30. Mai 2006 auf den Markt kam und auf dem der geborene Däne die Klänge der Budapester Symphoniker und des Ungarischen Radio Chors mit seinem charakteristischen kompositorischen Stil und seinen atmosphärischen elektronischen Qualitäten verband.

Kyd kam am 3. Februar 1972 auf die Welt und erhielt in jungen Jahren klassischen Gitarrenunterricht, sang ein Jahr in einem Chor und nutzte weitere fünf Jahre am Klavier, um sich hauptsächlich mit dem Notenlesen zu befassen. Zu seinen musikalischen Vorbildern zählen sowohl klassische Komponisten wie Igor Stravinski als auch skandinavische elektronische Acts wie Röyksopp oder The Knife. Bis er zum gefeierten musikalischen Qualitätslieferanten für AAA-Spiele wurde, war es aber noch ein langer Weg.

Als Inititialzündung, eigene Musik zu komponieren, diente der Besitz des Commodore 128, den Jesper mit vierzehn Jahren geschenkt bekam. Kyd schloss sich in der Folge der Demoszene an und komponierte für verschiedene Demogruppen Musik auf dem Commodore 64. Mit dem Sampling befasste er sich, als er einen Commodore Amiga besaß. Gemeinsam mit seinem besten Freund Mikael Balle hob er die Gruppe Silents DK aus der Taufe und arbeitete in der Folge mit einer Gruppe von Programmierern namens Crionics zusammen. Dabei entstand die Amiga-Demo "Hardwired". Danach kehrte Jesper der Demoszene den Rücken, um als professioneller Spielemusiker zu arbeiten.

Er und seine Freunde, die an "Hardwired" mitgewirkt haben, gründeten mit Zyrinx eine Computerspielentwicklungsfirma und begannen, das Spiel "Sub-Terrania" für den SEGA Mega Drive zu entwickeln. Schon damals war Kyd ausschließlich für die Musik zuständig. Das Shoot 'em up erwies sich nach dem Release 1994 als Überraschungserfolg, so dass er und der Rest des Teams sich in Boston in den USA niederließen. Jesper zeichnete sich noch für drei weitere Arbeiten zuständig, darunter der noch sehr Industrial-beeinflusste Soundtrack zum Sega Saturn-Game "Amok", bevor der Publisher Scavenger Bankrott ging, was auch das Ende von Zyrinx bedeutete.

Das Team kehrte nach Dänemark zurück, um IO Interactive zu gründen und sich um die Entwicklung der "Hitman"-Spiele zu kümmern, während Kyd nach New York zog, um sich mit Nano Studios in Manhattan ein eigenes Musikstudio einzurichten. Der Soundtrack zu "Hitman: Codename 47", der im Gegensatz zu späteren "Hitman"-Scores noch so gut wie rein elektronisch ausfiel, markierte im Jahr 2000 den kommerziellen Durchbruch.

Danach arbeitete Jesper für die Musik zu "Hitman 2: Silent Assassin", mit der er seine orchestrale Seite betonte, erstmalig mit den Budapester Symphonikern und dessen Chor zusammen. Auf "Hitman: Contracts" traten 2004 die Chorpassagen zugunsten atmosphärischer und trippiger elektronischer Sounds mehr in den Hintergrund. Ein Jahr darauf wurde der Soundtrack bei den BAFTA Awards als beste Originalmusik ausgezeichnet.

Auf "Hitman: Blood Money" fungierten das Orchestrale und das Elektronische als gleichberechtigte Einheit. Dazwischen lieferte Kyd noch zusammen mit Drum and Bass- und IDM-Legende Amon Tobin Klänge für das Stealth-Spiel "Splinter Cell: Chaos Theory".

Zu Release löste "Hitman: Codename 47" noch eine Gewaltdebatte aus, was die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf den Plan rief, die das Game 2001 indizierte, trotz der lautlosen Herangehensweise, wenn man als genmanipulierter Profikiller, der den Namen Agent 47 trägt, sein Handwerk rund um den Globus verrichtete.

Gerade durch diese lautlose Herangehensweise unterschied sich das Spiel von actionorientierten Titeln zur damaligen Zeit. Wer mit brutaler Gewalt vorging, kam oftmals nicht weit oder bekam am Ende einer Mission eine schlechtere Belohnung, wodurch das Game auch eher für ein erwachsenes und anspruchsvolles Publikum interessant war. Zudem entwickelte sich die Story rund um den Profikiller im Laufe des Spiels zu einer interessanten und wendungsreichen Rache- und Verschwörungsgeschichte. Das sah auch die BPjM ein und nahm "Hitman: Codename 47" 2012 vom Index.

Nach "Hitman: Codename 47" entwickelte sich die Serie immer mehr zu einer Art Sandbox, die dem Spieler so gut wie sämtliche Freiheiten ließ, die Missionen nach eigenen Vorstellungen zu meistern. Dennoch lag immer noch ein besonderer Reiz darin, sich so leise wie möglich durch die Levels zu bewegen und dabei unerkannt zu bleiben, denn nur so verdiente man sich in den Spielen den höchsten Rang.

Zudem nahmen sich die "Hitman"-Games mit ihrem schwarzen Humor und dem nicht-linearen, kreativen Leveldesign auch nicht ganz so für ernst, wie man bei dem kühlen, emotionslosen Gesichtsausdruck der glatzköpfigen Hauptfigur vermuten könnte. So lässt sich in "Hitman: Blood Money" etwa im wahrsten Sinne des Wortes eine Hochzeit sprengen. Zuletzt erschien mit der "HITMAN World Of Assassination"-Trilogie ein erfolgreicher Reboot der Qualitätsreihe. Zudem gab es noch mehrere Verfilmungen auf Basis der Videospielreihe, über die man allerdings am besten den Mantel des Schweigens hüllt.

Schon auf den früheren "Hitman"-Soundtracks verstand es Kyd, die Hauptfigur und die einzelnen Levels klanglich anschaulich in Szene zu setzen, zu einer Zeit, als filmische Aspekte immer mehr Einzug in Videospielen hielten, aber noch nicht, wie heutzutage, selbstverständlich waren. Auch die Musik von "Hitman: Blood Money" bildet da keine Ausnahme.

"Action In Paris" erweist sich als ein spannungsgeladenes Stück mit viel Choreinsatz und elektronischen Spielereien am Ende, das ganz in der Tradition eines Bernard Hermann ("Psycho") steht. "Night Time In New Orleans" leitet mit versunkenen Downtempo-Tönen das New Orleans-Level auf atmosphärische Art und Weise ein. In dem Track greift Jesper auf Chorgesänge vom "Hitman 2 Main Title" zurück, verfremdet sie aber so, dass sie kaum wiederzuerkennen sind.

Variation ist auch ein stilistisches Mittel, das Kyd hin und wieder gerne einsetzt. So erstrahlt New Orleans in "Day Light In New Orleans" klanglich in einem helleren und dynamischeren Licht. Meistens bleibt es jedoch düster und bedrohlich, wie schon der Opener "Apocalypse" verdeutlicht, der mit auf Lateinisch gehaltenen Chorpassagen, wirbelnden Streichern und schwerem Getrommel etwas Unbehagliches vermittelt.

Erhebendere klassische Klänge bekommt man dagegen in "Secret Invasion" geboten, dem mit seinen dramatischen weiblichen Gesängen aber trotzdem eine gewisse Nervosität anhaftet. "Before The Storm" stellt mit sphärischem Orchestereinsatz, der an Hollywood-Komponisten wie John Williams erinnert, nur die vermeintliche Ruhe vor dem Sturm dar. Die lauten, stakkatohaften Bläsertöne in "47 Attacks" hätten nämlich auch gut zu einer rasanten Verfolgungsszene in einem Actionfilm gepasst.

Weitaus gediegenere Klänge hört man in "Hunter", das von einem sich wiederholenden gesanglichen Motiv lebt und zum Schluss in die elektronisch geprägte Mitte des Soundtracks überleitet, die es wahrlich in sich hat. In "Amb Zone" kommt mit langgezogenen Chorpassagen und trommelhaften Beats die Industrial-Seite Kyds am Deutlichsten zum Vorschein. "Vegas" lockt mit Zeitlupenbeats und süßlichen, verführerischen Akustik- und Pianotönen. "Club Heaven" liefert demgegenüber mit einer ätherischen Chormelodie und deepen Techno-Sounds eine Untermalung für ein düsteres Nachtclubszenario in Vegas.

In der letzten Hälfte gehen Klassik und Elektronik eine natürliche Fusion ein. In "Invasion Of The Mississippi River" treffen flirrende Streicher sowie schwere Bläser, Pauken und Chorgesänge auf unruhigen Trip Hop. In "Rocky Mountains" hört man das gesangliche Motiv aus "Club Heaven" in einem etwas experimentelleren Kontext. Der pompös gestaltete "Main Title" bleibt jedoch, trotz ein paar spannender Tempiwechsel, etwas blass, tönt er doch vergleichsweise generisch aus den Boxen. Kyds Version von Franz Schuberts "Ave Maria", die im Hauptmenü des Spiels auftaucht, hätte sich besser in die Stimmung des Soundtracks eingefügt. Trotzdem macht der Titel Lust, sich in "Hitman: Blood Money" mal wieder an einer Mission zu versuchen.

Als intensiver Höhepunkt des gesamten Scores kristallisiert sich dagegen "Funeral" heraus, ein erhabenes, von atmosphärischen, festlichen Chören und Streichern geprägtes Stück, dem man in der letzten Mission des Spiels begegnet.

Die Musik von "Hitman: Blood Money" musste sich zwar bei den MTV Music Awards 2006 gegen "The Elder Scrolls: Oblivion" geschlagen geben, was den besten Video Game Score anging. Dafür bringen das Bergen Philharmonic Orchestra oder das Royal Scottish National Orchestra die Musik aus den "Hitman"-Spielen mittlerweile auch auf die großen Bühnen.

Kyd, der mittlerweile im sonnigen Kalifornien nicht nur Videospiele atmosphärisch untermalt, sondern auch Filme und Fernsehserien, steuerte für die nachfolgenden Teile zwar nicht mehr die Musik bei. Dafür gewann er durch seine Zusammenarbeit mit Einar Selvik von Wardruna für den Soundtrack zu "Assassin's Creed Valhalla", der 2020 auf den Markt kam, auch ganz neue Fans.

So mörderisch gut wie auf dem "Hitman: Blood Money"-Score klang seine Musik jedoch nie wieder. Gerade der strukturierte und schlüssige Aufbau des Soundtracks, der dramaturgisch nicht dem Aufbau des Spiels folgt, sorgt dafür, dass man während des Hörens immer tiefer in die Musik eintaucht. Außerdem wäre "Hitman: Blood Money" ohne die oftmals von der Stimmung her gothichaften Sounds Jesper Kyds nicht mal ansatzweise so atmosphärisch, wie es ist.

© Laut

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