Kategorie:
Warenkorb 0

Ihr Warenkorb ist leer

Brian Eno|Discreet Music (Remastered 2004)

Discreet Music (Remastered 2004)

Brian Eno

Verfügbar in
16-Bit/44.1 kHz Stereo

Musik-Streaming

Hören Sie dieses Album mit unseren Apps in hoher Audio-Qualität

Testen Sie Qobuz kostenlos und hören Sie sich das Album an

Hören Sie dieses Album im Rahmen Ihres Streaming-Abonnements mit den Qobuz-Apps

Abonnement abschließen

Hören Sie dieses Album im Rahmen Ihres Streaming-Abonnements mit den Qobuz-Apps

Download

Kaufen Sie dieses Album und laden Sie es in verschiedenen Formaten herunter, je nach Ihren Bedürfnissen.

Inspiration geht mitunter seltsame Wege. "Discreet Music" von 1975 bildet da keine Ausnahme. Als Brian Eno sich von einem Autounfall erholte, lauschte er im Hospital klassischer Harfenmusik, deren Klänge sich mit draußen fallenden Regentropfen vermischten. Hieraus entstand nach seinen Worten der Anstoß zu dieser LP, einer der wichtigsten seiner Karriere. Um selbige richtig verstehen zu können, muss man mit ein paar Legenden über Eno aufräumen.

So hält sich hartnäckig das Missverständnis, wonach er Erfinder und Vater der Ambient-Music sei und sein 1978er Meilenstein "Music For Airports" deren Geburt markiert. Beide Thesen sind falsch. Etliche Künstler waren im Bereich fließender Flächenkompositionen vor Eno am Werk: Etwa Miles Davis' Requiem für Duke Ellington namens "He Loved Him Madly" oder zahlreiche Deutsche wie Tangerine Dream, Klaus Schulze/Manuel Göttsching mit Ash Ra Tempel, Cluster, Neu!, Popol Vuh oder Harmonia. Enos Flughafenscheibe hat von allen gelernt. Sein eigener Schritt in Richtung klingender Stilleben fing solo allerdings bereits drei Jahre zuvor mit dieser Platte an.

Denn genau hier markiert er die radikale Abkehr von Rockmusik, Federboa und Glam. Eno eliminiert alle Vocals, Melodien und Rhythmen. Klingende Ruhe ist Trumpf. Jenseits der coolen Krankenzimmerstory erscheinen musikhistorisch weitere Gründe sehr wahrscheinlich. Einerseits waren die melodischen ersten Soloplatten für ihn quälend harte Arbeit. Mehr als einmal gab er zu, Leute zu bewundern, die echte Gassenhauer fabrizieren. Schon deshalb hätte weiteres Verharren in der Rock-Nische zur Verkrampfung geführt. Jene Passion lebte er später eher mit Partnern wie U2 aus. Eingängige Klopper wie "Baby's On Fire" verfasste er solo jedoch nie wieder.

Zum anderen hauten ihn 1974 das erwähnte Miles Davis-Stück sowie Harmonias Debüt "Musik Von Harmonia" vom Stuhl. Vor allem Harmonia – im Kern Michael Rother von Neu! sowie Roedelius/Möbius von Cluster – beeindruckten ihn nachhaltig. Zwischen "Discreet Music", Bowies "Low" (für das ursprünglich Rothers Mitwirkung geplant war) und "Music For Airports" zog er sich mit jenen in den deutschen Wald zurück und tauchte tief in deren entschleunigte Visionen ein.

All diese musikhistorischen Ereignisse wären ohne diese vier Tracks kaum denkbar. Für Bowie gab "Discreet Music" den Ausschlag zur Zusammenarbeit. Mithin liegt die Brillanz Enos nicht in einer lediglich angedichteten Erzeugerrolle, sondern in der konkreten Art, wie er die Textur des Genres für sich und die Welt individualisiert. Eno konzipiert die Platte streng nach dem damals gültigen Vinylkonzept. A-Seite und B-Seite unterscheiden sich entsprechend deutlich voneinander.

Das Titelstück nimmt in seiner nur scheinbaren Bewegungslosigkeit die Rolle des Prototyps ein. Hier nimmt Eno bereits alles vorweg, was später auf zahllosen Werken Abwandlung findet. Alles Mäandern, alle Fortbewegung ist kaum vernehmbar und klingt wie eine Vertonung des Prozesses, wenn fließende Lava erkaltet und erstarrt. Dreht man die LP, kommen Freunde purer Klassik auf ihre Kosten. Eno lässt den Synthesizer außen vor. Stattdessen spielt ein Orchester die hier von Gavin Bryars arrangierte und dirigierte Variation eines von Pachelbel-Stücks.

Jenseits der Grundidee fungierte Eno hier mithin eher als Herausgeber denn als aktiver Gestalter. Es macht durchaus Spaß zu hören, wie das Team ein circa 300 Jahre altes Meisterwerk in Richtung Ambient schiebt. Zeitgleich komponieren allerdings auch moderne klassische Musiker wie Arvo Pärt oder Henryk M. Gorecki eigene Werke, die mit dem Element der Flächenkomposition noch intensiver experimentieren. Wessen Neugier hier geweckt wird, höre u.a. Pärts "Cantus In Memoriam Benjamin Britten" oder einige Passagen in Goreckis dritter Sinfonie.

Der Reigen dieser LP-Wiederveröffentlichungen umfasst auch die Eno-Alben "Music For Film", "Ambient 1: Music For Airports" und "On Land" und ist in einer unsinnigerweise limitierten Version als "Half-Speed Remaster" (45 RPM) erhältlich. Eno hält diese Version der regulären LP für klanglich weit überlegen. Sie erscheint daher auf Doppelvinyl, um den Geschwindigkeitsfaktor per Drehzahl ausgleichen zu können. Allerdings bietet keine Version ein im engeren Sinne neues Remaster an. Der vorliegende Mix stammt von 2004 und kam bereits vor einigen Jahren auf den Markt. Dafür erscheinen die LPs im Klappcover mit Banderole, Abbey Road-Echtheitszertifikat und einer Download-Karte.

© Laut

Weitere Informationen

Discreet Music (Remastered 2004)

Brian Eno

launch qobuz app Ich habe die Qobuz Desktop-Anwendung für Windows / MacOS bereits heruntergeladen Öffnen

download qobuz app Ich habe die Qobuz Desktop-Anwendung für Windows / MacOS noch nicht heruntergeladen Downloaden Sie die Qobuz App

Sie hören derzeit Ausschnitte der Musik.

Hören Sie mehr als 100 Millionen Titel mit unseren Streaming-Abonnements

Hören Sie diese Playlist und mehr als 100 Millionen Tracks mit unseren Streaming-Abonnements

Ab 12,49€/Monat

1
Discreet Music (Remastered 2004)
00:31:34

Brian Eno, Composer, Producer, Music Production, MainArtist, AssociatedPerformer - Peter Kelsey, Engineer, StudioPersonnel

(C) 2004 Virgin Records Ltd This label copy information is the subject of copyright protection. All rights reserved. (C) 2004 Virgin Records Ltd ℗ 2004 Virgin Records Limited

2
Fullness Of Wind (Variation On 'The Canon In D Major' By Johann Pachelbel) (Remastered 2004)
00:09:55

Johann Pachelbel, Composer - Brian Eno, Producer, Arranger, Music Production, Work Arranger, MainArtist, AssociatedPerformer - Peter Kelsey, Engineer, StudioPersonnel

(C) 2004 Virgin Records Ltd This label copy information is the subject of copyright protection. All rights reserved. (C) 2004 Virgin Records Ltd ℗ 2004 Virgin Records Limited

3
French Catalogues (Variation On 'The Canon In D Major' By Johann Pachelbel) (Remastered 2004)
00:05:19

Johann Pachelbel, Composer - Brian Eno, Producer, Arranger, Music Production, Work Arranger, MainArtist, AssociatedPerformer - Peter Kelsey, Engineer, StudioPersonnel

(C) 2004 Virgin Records Ltd This label copy information is the subject of copyright protection. All rights reserved. (C) 2004 Virgin Records Ltd ℗ 2004 Virgin Records Limited

4
Brutal Ardour (Variation On 'The Canon In D Major' By Johann Pachelbel) (Remastered 2004)
00:08:13

Johann Pachelbel, Composer - Brian Eno, Producer, Arranger, Music Production, Work Arranger, MainArtist, AssociatedPerformer - Peter Kelsey, Engineer, StudioPersonnel

(C) 2004 Virgin Records Ltd This label copy information is the subject of copyright protection. All rights reserved. (C) 2004 Virgin Records Ltd ℗ 2004 Virgin Records Limited

Albumbeschreibung

Inspiration geht mitunter seltsame Wege. "Discreet Music" von 1975 bildet da keine Ausnahme. Als Brian Eno sich von einem Autounfall erholte, lauschte er im Hospital klassischer Harfenmusik, deren Klänge sich mit draußen fallenden Regentropfen vermischten. Hieraus entstand nach seinen Worten der Anstoß zu dieser LP, einer der wichtigsten seiner Karriere. Um selbige richtig verstehen zu können, muss man mit ein paar Legenden über Eno aufräumen.

So hält sich hartnäckig das Missverständnis, wonach er Erfinder und Vater der Ambient-Music sei und sein 1978er Meilenstein "Music For Airports" deren Geburt markiert. Beide Thesen sind falsch. Etliche Künstler waren im Bereich fließender Flächenkompositionen vor Eno am Werk: Etwa Miles Davis' Requiem für Duke Ellington namens "He Loved Him Madly" oder zahlreiche Deutsche wie Tangerine Dream, Klaus Schulze/Manuel Göttsching mit Ash Ra Tempel, Cluster, Neu!, Popol Vuh oder Harmonia. Enos Flughafenscheibe hat von allen gelernt. Sein eigener Schritt in Richtung klingender Stilleben fing solo allerdings bereits drei Jahre zuvor mit dieser Platte an.

Denn genau hier markiert er die radikale Abkehr von Rockmusik, Federboa und Glam. Eno eliminiert alle Vocals, Melodien und Rhythmen. Klingende Ruhe ist Trumpf. Jenseits der coolen Krankenzimmerstory erscheinen musikhistorisch weitere Gründe sehr wahrscheinlich. Einerseits waren die melodischen ersten Soloplatten für ihn quälend harte Arbeit. Mehr als einmal gab er zu, Leute zu bewundern, die echte Gassenhauer fabrizieren. Schon deshalb hätte weiteres Verharren in der Rock-Nische zur Verkrampfung geführt. Jene Passion lebte er später eher mit Partnern wie U2 aus. Eingängige Klopper wie "Baby's On Fire" verfasste er solo jedoch nie wieder.

Zum anderen hauten ihn 1974 das erwähnte Miles Davis-Stück sowie Harmonias Debüt "Musik Von Harmonia" vom Stuhl. Vor allem Harmonia – im Kern Michael Rother von Neu! sowie Roedelius/Möbius von Cluster – beeindruckten ihn nachhaltig. Zwischen "Discreet Music", Bowies "Low" (für das ursprünglich Rothers Mitwirkung geplant war) und "Music For Airports" zog er sich mit jenen in den deutschen Wald zurück und tauchte tief in deren entschleunigte Visionen ein.

All diese musikhistorischen Ereignisse wären ohne diese vier Tracks kaum denkbar. Für Bowie gab "Discreet Music" den Ausschlag zur Zusammenarbeit. Mithin liegt die Brillanz Enos nicht in einer lediglich angedichteten Erzeugerrolle, sondern in der konkreten Art, wie er die Textur des Genres für sich und die Welt individualisiert. Eno konzipiert die Platte streng nach dem damals gültigen Vinylkonzept. A-Seite und B-Seite unterscheiden sich entsprechend deutlich voneinander.

Das Titelstück nimmt in seiner nur scheinbaren Bewegungslosigkeit die Rolle des Prototyps ein. Hier nimmt Eno bereits alles vorweg, was später auf zahllosen Werken Abwandlung findet. Alles Mäandern, alle Fortbewegung ist kaum vernehmbar und klingt wie eine Vertonung des Prozesses, wenn fließende Lava erkaltet und erstarrt. Dreht man die LP, kommen Freunde purer Klassik auf ihre Kosten. Eno lässt den Synthesizer außen vor. Stattdessen spielt ein Orchester die hier von Gavin Bryars arrangierte und dirigierte Variation eines von Pachelbel-Stücks.

Jenseits der Grundidee fungierte Eno hier mithin eher als Herausgeber denn als aktiver Gestalter. Es macht durchaus Spaß zu hören, wie das Team ein circa 300 Jahre altes Meisterwerk in Richtung Ambient schiebt. Zeitgleich komponieren allerdings auch moderne klassische Musiker wie Arvo Pärt oder Henryk M. Gorecki eigene Werke, die mit dem Element der Flächenkomposition noch intensiver experimentieren. Wessen Neugier hier geweckt wird, höre u.a. Pärts "Cantus In Memoriam Benjamin Britten" oder einige Passagen in Goreckis dritter Sinfonie.

Der Reigen dieser LP-Wiederveröffentlichungen umfasst auch die Eno-Alben "Music For Film", "Ambient 1: Music For Airports" und "On Land" und ist in einer unsinnigerweise limitierten Version als "Half-Speed Remaster" (45 RPM) erhältlich. Eno hält diese Version der regulären LP für klanglich weit überlegen. Sie erscheint daher auf Doppelvinyl, um den Geschwindigkeitsfaktor per Drehzahl ausgleichen zu können. Allerdings bietet keine Version ein im engeren Sinne neues Remaster an. Der vorliegende Mix stammt von 2004 und kam bereits vor einigen Jahren auf den Markt. Dafür erscheinen die LPs im Klappcover mit Banderole, Abbey Road-Echtheitszertifikat und einer Download-Karte.

© Laut

Informationen zu dem Album

Verbesserung der Albuminformationen

Qobuz logo Warum Musik bei Qobuz kaufen?

Aktuelle Sonderangebote...

Getz/Gilberto

Stan Getz

Getz/Gilberto Stan Getz

Moanin'

Art Blakey & The Jazz Messengers

Moanin' Art Blakey & The Jazz Messengers

Takin' Off

Herbie Hancock

Takin' Off Herbie Hancock

Blue Train

John Coltrane

Blue Train John Coltrane
Mehr auf Qobuz
Von Brian Eno

Sushi. Roti. Reibekuchen

Brian Eno

Apollo: Atmospheres And Soundtracks

Brian Eno

Ambient 1 / Music for Airports

Brian Eno

Top Boy (Score from the Original Series)

Brian Eno

FOREVERANDEVERNOMORE

Brian Eno

Playlists

Das könnte Ihnen auch gefallen...

Tourist (Remastered Hi-Res Version)

St Germain

Hyperdrama

Justice

Hyperdrama Justice

Moon Safari

Air

Random Access Memories

Daft Punk

Random Access Memories

Daft Punk