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Wer dachte, Archive haben nach 15 Jahren im Musikgeschäft keine Ideen mehr, hat sich zum Glück getäuscht. "Als wir 'Lights' machten, waren wir gerade im Umbruch. Wir haben uns damit aufgebaut, dass das nächste Album dann überwältigend wird", so Danny Griffiths im Interview zur aktuellen Platte.
Der Opener zeigt unmissverständlich, wohin es gehen soll. Drei Minuten lang baut sich eine treibende Kulisse aus verzerrten Orgeln und Bässen auf, bis schließlich Pollard Berrier gedämpft aggressiv eine Frage herauspresst: "Why are you so scared and creeping around?" Für Archive braucht man Zeit und Einsamkeit, das hat sich nicht geändert.
Dabei geht es um ein Gesamtkonzept. Das zeigt nicht erst die neue Homepage der Band, sondern auch ein düsteres Video zu "Bullets". Das Artwork des Albums passt dazu perfekt: kunstvoll angerichtete Körperteile, eine fette Küchenschabe versteckt sich hinter dem Rohling. Thematisch teilen Archive ihr Werk in vier Teile, wovon der vierte nur auf der Doppel-CD-Edition zu hören ist.
Vergleiche mit Pink Floyd und Trent Reznors "Ghosts" drängen sich auf, hängen die Latte jedoch zu hoch. "Controlling Crowds" ist ein Kollektiv-Album mit vier Sängern, zwei Masterminds und mehreren Musikern. Das schafft einerseits Vielseitigkeit, bremst jedoch auch.
Maria Q. passt mit ihrer tragenden, hallenden Stimme nicht so recht ins düstere Bild, genauso wie die Stimmungen leider nicht bis ins Detail von allen Beteiligten mitgetragen werden. Es fehlt die allerletzte Konsequenz, die wohl nur der Fanatismus eines Trent Reznor hervorbringen kann.
Trotzdem entfalten die meisten Stücke eine Sogwirkung auf den Hörer, die atemlos zurücklässt, vor allem, wenn Pollard Berrier oder Rosko John beteiligt sind. Letztgenannter reißt einen mit seinen absolut stimmigen Rhymes vom Hocker. In "Quiet Time" bereits andeutungsvoll und schließlich mit aller Wucht in "Bastardised Ink", ein absloutes Highlight der Platte.
Zu abgehackten Synthies und Maria Q.s Backvocals lassen Public Enemy grüßen. Rosko haut die Lyrics raus, dass man nur hoffen kann, das im Interview angedeutete Hip Hop-Seitenprojekt von Archive komme tatsächlich noch zustande. Auch in "Razed To The Ground" glänzt er noch mal.
"Funeral" setzt dann einen Schlusspunkt nach Maß unter ein sehr gelungenes Werk. Fast heiser beschreit es Pollard Berrier zu hoffnungsvollen Klängen: "You could end everything right here, finish it off and disappear ..."
© Laut
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Jerome Devoise, Composer, Producer - Nigel Walton, MixingEngineer - ARCHIVE, Composer, MainArtist
2009 Dangervisit under exclusive license to [PIAS] 2009 Dangervisit under exclusive license to [PIAS]
Jerome Devoise, Producer - Nigel Walton, MixingEngineer - ARCHIVE, MainArtist - Michael David Rosenberg, Composer
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Albumbeschreibung
Wer dachte, Archive haben nach 15 Jahren im Musikgeschäft keine Ideen mehr, hat sich zum Glück getäuscht. "Als wir 'Lights' machten, waren wir gerade im Umbruch. Wir haben uns damit aufgebaut, dass das nächste Album dann überwältigend wird", so Danny Griffiths im Interview zur aktuellen Platte.
Der Opener zeigt unmissverständlich, wohin es gehen soll. Drei Minuten lang baut sich eine treibende Kulisse aus verzerrten Orgeln und Bässen auf, bis schließlich Pollard Berrier gedämpft aggressiv eine Frage herauspresst: "Why are you so scared and creeping around?" Für Archive braucht man Zeit und Einsamkeit, das hat sich nicht geändert.
Dabei geht es um ein Gesamtkonzept. Das zeigt nicht erst die neue Homepage der Band, sondern auch ein düsteres Video zu "Bullets". Das Artwork des Albums passt dazu perfekt: kunstvoll angerichtete Körperteile, eine fette Küchenschabe versteckt sich hinter dem Rohling. Thematisch teilen Archive ihr Werk in vier Teile, wovon der vierte nur auf der Doppel-CD-Edition zu hören ist.
Vergleiche mit Pink Floyd und Trent Reznors "Ghosts" drängen sich auf, hängen die Latte jedoch zu hoch. "Controlling Crowds" ist ein Kollektiv-Album mit vier Sängern, zwei Masterminds und mehreren Musikern. Das schafft einerseits Vielseitigkeit, bremst jedoch auch.
Maria Q. passt mit ihrer tragenden, hallenden Stimme nicht so recht ins düstere Bild, genauso wie die Stimmungen leider nicht bis ins Detail von allen Beteiligten mitgetragen werden. Es fehlt die allerletzte Konsequenz, die wohl nur der Fanatismus eines Trent Reznor hervorbringen kann.
Trotzdem entfalten die meisten Stücke eine Sogwirkung auf den Hörer, die atemlos zurücklässt, vor allem, wenn Pollard Berrier oder Rosko John beteiligt sind. Letztgenannter reißt einen mit seinen absolut stimmigen Rhymes vom Hocker. In "Quiet Time" bereits andeutungsvoll und schließlich mit aller Wucht in "Bastardised Ink", ein absloutes Highlight der Platte.
Zu abgehackten Synthies und Maria Q.s Backvocals lassen Public Enemy grüßen. Rosko haut die Lyrics raus, dass man nur hoffen kann, das im Interview angedeutete Hip Hop-Seitenprojekt von Archive komme tatsächlich noch zustande. Auch in "Razed To The Ground" glänzt er noch mal.
"Funeral" setzt dann einen Schlusspunkt nach Maß unter ein sehr gelungenes Werk. Fast heiser beschreit es Pollard Berrier zu hoffnungsvollen Klängen: "You could end everything right here, finish it off and disappear ..."
© Laut
Informationen zu dem Album
- 1 Disc(s) - 13 Track(s)
- Gesamte Laufzeit: 01:18:02
- Künstler: Archive
- Komponist: Various Composers
- Label: Dangervisit
- Genre: Electronic Trip Hop
2009 Dangervisit under exclusive license to [PIAS] 2009 Dangervisit under exclusive license to [PIAS]
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